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Staatsanwaltschaft erhebt Anklage u.a. wegen Vorbereitens einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat durch Planungen eines islamistischen Terroranschlags auf jüdische Einrichtungen in Heidelberg oder Frankfurt

Datum: 29.10.2024

Kurzbeschreibung: Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat gegen einen 25-jährigen Mann wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Verabredung zum Mord, gegen einen 18-jährigen Mann wegen Beihilfe zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Verabredung zum Mord sowie gegen einen weiteren 25-jährigen Mann wegen Beihilfe zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat Anklage beim Landgericht Heilbronn - Jugendkammer erhoben.

Dem 25-jährigen Haupttäter mit deutscher Staatsangehörigkeit aus dem Raum Heilbronn wird vorgeworfen, in der Absicht, nach Syrien zu reisen und sich dort islamistischen Kämpfern anzuschließen, am 01. April 2024 von Stuttgart aus nach Istanbul in die Türkei geflogen zu sein, wo er zu mehreren Personen Kontakt aufgenommen haben soll, um seine Schleusung nach Syrien in die Wege zu leiten. Zu einer Weiterreise nach Syrien kam es letztlich nicht. Der 25-Jährige Gehilfe, ebenfalls ein deutscher Staatsangehöriger aus dem Raum Heilbronn, soll den 25-jährigen Haupttäter dadurch bei seinem Vorhaben unterstützt haben, dass er ihn am 01. April 2024 mit dem Auto zum Stuttgarter Flughafen gefahren haben soll, wobei er Kenntnis von den Plänen des 25-jährigen Haupttäters gehabt haben soll. 

Der 18-Jährige aus dem Raum Mannheim mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit, mit dem sich der 25-jährige Haupttäter seit spätestens November 2023 regelmäßig in Chatnachrichten über seine geplante Ausreise ausgetauscht haben soll, soll dem 25-jährigen Haupttäter angeboten haben, einen Flug zu bezahlen und ihn zudem bezüglich der Modalitäten einer Ausreise beraten haben. 

Nachdem der 25-jährige Haupttäter aus der Türkei zurückgekehrt war, soll er Ende März/Anfang April 2024, weiterhin über Chatnachrichten, gemeinsam mit dem 18-Jährigen aus Hass auf Menschen jüdischen Glaubens einen islamistisch motivierten Terroranschlag auf eine jüdische Einrichtung entweder in Heidelberg oder in Frankfurt geplant und hierbei auch den Tod von Menschen ins Auge gefasst haben. Beide sollen sich zudem darüber ausgetauscht haben, sich nach dem geplanten Anschlag von Polizeibeamten erschießen und danach ein Bekennervideo mit Schuldzuweisungen an den Bundeskanzler Olaf Scholz und dessen Israel-Politik veröffentlichen zu lassen. Durch den Anschlag sollte die Beendigung der Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel erreicht werden.  

 

Der 18-Jährige befindet sich in dieser Sache in Untersuchungshaft. 

 

Der 25-jährige Haupttäter befindet sich in einem anderen Verfahren wegen des Vorwurfs des versuchten Totschlags zum Nachteil eines Polizeibeamten in Bad Friedrichshall in Untersuchungshaft.
(siehe Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart vom 20.09.2024)

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