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Staatsanwaltschaft erhebt Anklage im Zusammenhang mit versuchtem Mord an mutmaßlicher Führungsperson der rivalisierenden gewaltbereiten Gruppierung in Stuttgart-Zuffenhausen und Brandlegung an ehemaligem Friseursalon in Reichenbach/Fils
Datum: 28.06.2024
Kurzbeschreibung: Im Zusammenhang mit den seit dem 20.07.2022 vorgefallenen schweren Gewalttaten und Schussabgaben in der Region Stuttgart hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anfang Juni Anklage in zwei Verfahren erhoben.
Zunächst hat die Staatsanwaltschaft gegen zwei 20 und 21 Jahre alte deutsche Staatsangehörige und einen 20 Jahre alten türkischen Staatsangehörigen im Zusammenhang mit der Abgabe von Schüssen auf einen 34 Jahre alten türkischen Staatsangehörigen vor einer Gaststätte in Stuttgart-Zuffenhausen am Abend des 17.03.2023 wegen des Verdachts des versuchten Mordes, der schweren und der gefährlichen Körperverletzung, des Verstoßes gegen das Waffengesetz bzw. der versuchten Strafvereitelung Anklage zum Landgericht Stuttgart – Jugendkammer – erhoben.
Den 20 und 21 Jahre alten Angeschuldigten mit deutscher Staatsangehörigkeit, die mutmaßlich der dem Raum Esslingen zuzuordnenden rivalisierenden Gruppe angehören, wird zur Last gelegt, am Abend des 17.03.2023 absichtlich vor einem von Mitgliedern der gegnerischen Gruppierung frequentierten Lokal in Stuttgart-Zuffenhausen heimtückisch mehrfach auf einen 24 Jahre alten Mann geschossen zu haben. Durch Schüsse an den Beinen und am Rumpf wurde der 34-Jährige, der voraussichtlich querschnittsgelähmt bleiben wird, lebensgefährlich verletzt. Er soll eine der Führungspersonen der dem Raum Stuttgart-Zuffenhausen zuzuord-nenden rivalisierenden gewaltbereiten Gruppierung sein. Der offenbar ebenfalls der Esslinger Gruppierung zuzurechnende 20 Jahre alte Angeschuldigte mit türkischer Staatsangehörigkeit soll die mutmaßlich illegal besessene Waffe des 21-Jährigen entsorgt haben, um zu verhindern, dass dieser wegen des versuchten Mordes verfolgt werde.
Des Weiteren hat die Staatsanwaltschaft gegen einen 21 Jahre alten kosovarischen Staatsangehörigen, einen 20 Jahre alten deutschen Staatsangehörigen und einen weiteren 20 Jahre alten deutsch-griechischen Staatsangehörigen Anklage u.a. wegen des Verdachts des versuchten Mordes und der versuchten Brandstiftung mit Todesfolge zum Landgericht Stuttgart – Jugendkammer – erhoben.
Den Angeschuldigten wird vorgeworfen, am frühen Morgen des 21.09.2023 mutmaßlich in bewusstem und gewolltem Zusammenwirken die Schaufensterscheibe eines leerstehenden Friseursalons in Reichenbach an der Fils eingeworfen und sodann mehrere Molotow-Cocktails in den Innenraum geworfen zu haben. Sie sollen sich entfernt haben, als die Geschäftsräume in Flammen standen, und damit heimtückisch und mit gemeingefährlichen Mitteln die tödliche Verletzung der in den Obergeschossen wohnenden Menschen in Kauf genommen haben. Der Sachschaden an dem Gebäude beläuft sich auf einen niedrigen fünfstelligen Euro-Betrag.
Dem 20 Jahre alten Angeschuldigten mit deutsch-griechischer Staatsangehörigkeit wird darüber hinaus u.a. vorgeworfen, unerlaubt mit Kokain in nicht geringer Menge Handel getrieben zu haben.
Die Angeschuldigten in beiden Verfahren befinden sich, zum Teil in anderer Sache, in Untersuchungs- bzw. Strafhaft.
Das Landgericht Stuttgart hat nun über die Eröffnung der Hauptverfahren und die Anberaumung der Verhandlungstermine zu entscheiden.