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Nach Fackelwurf auf Wohnwagen: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen versuchten Mordes

Datum: 03.12.2019

Kurzbeschreibung: Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat gegen fünf Männer im Alter zwischen 18 und 20 Jahren Anklage wegen versuchten Mordes zum Landgericht - Jugendkammer - Ulm erhoben.

Seit dem 14. Mai 2019 hatte sich eine ungefähr 30 bis 35 Personen umfassende und zu der ethnischen Minderheit der Roma zählende Familie mit ihren Wohnwägen auf einem Wiesengrundstück in Erbach-Dellmensingen niedergelassen. Allein durch deren Anwesenheit sollen sich die Angeschuldigten gestört gefühlt haben. Aus diesem Grund sollen sie am 24. Mai 2019, gegen 23:15 Uhr, entsprechend eines zuvor gefassten gemeinsamen Tatplans aus einem fahrenden Fahrzeug eine brennende Fackel auf einen der Wohnwägen geworfen haben, um diesen in Brand zu setzen. Dabei sollen die Angeschuldigten es zumindest billigend in Kauf genommen haben, dass sich Menschen im Wohnwagen aufhalten und durch den Brand ums Leben kommen könnten. Tatsächlich befand sich zu diesem Zeitpunkt eine Mutter mit ihrem neun Monate alten Sohn schlafend im Wohnwagen. Da die Fackel jedoch ungefähr 1 bis 2 Meter vom Wohnwagen entfernt landete, bestand keine konkrete Brandgefahr für den Wohnwagen. Durch die Fackel wurden daher im Ergebnis weder Personen verletzt noch kam es zu einem Sachschaden.

Vier der fünf Angeschuldigten befinden sich derzeit in Untersuchungshaft, beim fünften Angeschuldigten wurde der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Sämtliche Angeschuldigten sind deutscher Staatsangehörigkeit.

Das Landgericht Ulm hat nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Anberaumung der Verhandlungstermine zu entscheiden.

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